Hotelimmobilien: Signa-Holding meldet Insolvenz an

Das Bauunternehmen soll in Hamburg des Prestigeprojekt Elbtower errichten. Dort sind auch Hotellerie und Gastronomie mit Glamourfaktor geplant. Die Signa-Gruppe war in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Spektakuläre Projekte wie der Hamburger Elbtower sorgten für Aufsehen. Nun ist die Holding des Firmennetzwerks zahlungsunfähig.

Die Signa Holding, oberste Dachgesellschaft des Firmennetzwerks von René Benko, hat Ende Januar 2024 beim Wiener Handelsgericht einen Wechsel in ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt. Der Grund für Signas Wechsel zum Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung ist dieser, erläutert die ahgz-Schwesterpublikation Immobilien Zeitung: Als die Holding Ende November ihren Insolvenzantrag für eine Sanierung in Eigenverwaltung stellte, waren die großen Immobiliengesellschaften Signa Prime und Signa Development noch nicht pleite. Sie teilten das Schicksal ihrer Mutter aber Ende Dezember. "Um die Erfüllbarkeit und Angemessenheit des Sanierungsplans der Signa Holding GmbH ordnungsgemäß prüfen zu können", seien "nachvollziehbare Informationen" aus den Sanierungsverfahren der beiden wichtigsten Beteiligungsgesellschaften der Holding "zwingend erforderlich", teilte Sanierungsverwalter Christopf Stapf mit. Im Klartext: Es muss abgewartet werden, ob die Gläubiger von Prime und Development dem Sanierungsplan zustimmen und umgekehrt damit auf einen großen Teil ihrer Forderungen verzichten, also einen Schuldenschnitt zulassen.

Die Immobilien- und Handelsgruppe Signa war in Zeiten historisch niedriger Zinsen stark gewachsen. Doch seit Beginn des Ukraine-Krieges kämpft die Immobilienbranche mit gestiegenen Bau- und Energiekosten sowie höheren Zinsen – auch die Signa-Gruppe blieb davon nicht verschont.

Stillstand auf Elbtower-Baustelle

Zur Unternehmensgruppe gehören zahlreiche Geschäftsimmobilien in Deutschland und Österreich sowie der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof, der bereits zwei Insolvenzverfahren hinter sich hat. In Hamburg baut Signa den 245 Meter hohen Elbtower. Das Projekt, das laut bisheriger Planungen rund 950 Mio. Euro kosten soll, steht derzeit still. Vonseiten der Stadt Hamburg hieß es zwischenzeitlich laut Medienberichten, man rechne nun erst für 2028 mit einer Fertigstellung des Großprojekts, statt für 2025. Medienberichten zufolge prüft der Milliardär Klaus-Michael Kühne (Kühne & Nagel) einen Einstieg in das Elbtower-Projekt. Kühne ist auch Eigentümer des Hamburger Luxushotels The Fontenay.

Zuvor hatten die Sporthandelssparte und die deutsche Immobilienverwaltungs-Gesellschaft von Signa Insolvenz angemeldet. Benko kündigte Anfang November unter dem Druck seiner Mitgesellschafter an, sich als Vorsitzender des Signa-Beirates zurückzuziehen. Der deutsche Sanierungsexperte Arndt Geiwitz wurde damals mit der Restrukturierung beauftragt.


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